Warum schreien Katzen, wenn sie sich paaren?


Katzen schreien, wenn sie sich paaren, weil die körpereigenen Geschlechtshormone der Tiere im Zuge der Brunftzeit ihre artspezifischen Verhaltensweisen dominieren. Geschlechtsreife Katzen bzw. Kater lassen demnach ein komplexes Sexual- bzw. Paarungsverhalten erkennen, das von mannigfaltigen Faktoren geprägt ist.

Hunderte von winzigen, verhornten Papillen säumen die Penisspitze des männlichen Tieres, die die Scheide stimulieren und den Eisprung des Weibchens zeitversetzt forcieren. Zieht der Kater nach der Ejakulation sein Geschlechtsteil aus der Scheide der Katzendame zurück, verletzt er ihre Scheidenwand, weshalb die Katze einen lauten “ Begattungsschrei“ tätigt.

Spezifische Details zum Paarungsverhalten

Das Schreien der Tiere im Rahmen des Deckaktes ist auf artspezifische Verhaltensweisen und Interaktionen zurückzuführen. Die überdurchschnittlich fruchtbaren Tiere erreichen prinzipiell vergleichsweise früh die individuelle Geschlechtsreife.

Abhängig von der jeweiligen Rasse, sind weibliche Tiere in einem Lebensalter zwischen 6 und 9 Monaten geschlechtsreif, wohingegen Kater im Schnitt erstmals erfolgreich decken, sofern sie 8 bis 10 Monate alt sind.

Diese Ausnahmen gibt es

Eine diesbezügliche Ausnahme bilden Langhaarkatzen, die erst in einem Alter von rund 21 Monaten geschlechtsreif sind. Um in die Geschlechtsreife einzutreten, benötigen die Tiere ein individuelles Körpergewicht, das jeweils 80 % ihres zu erwartenden Endgewichtes beträgt. 

„Rollige“, paarungsbereite Katzen schreien während der Brunftzeit außergewöhnlich laut, miauen melodisch und rollen über den Boden, um potentielle Geschlechtspartner zielführend anzulocken. Gleichzeitig stößt ihr Organismus spezielle Pheromone aus, die Männchen stimulieren und situative Paarungsbereitschaft demonstrieren.

Wichtige Signale

So signalisieren weibliche Tiere mit Hilfe von melodischen Schreien, ausgeprägtem Miauen, anhaltenden Rollbewegungen sowie einem durchgedrückten Kreuz in Verbindung mit einem seitlich gehaltenen Katzenschwanz ihre Paarungsbereitschaft. Freiluftkatzen werden im Schnitt zweimal pro Kalenderjahr rollig, während Kater permanent paarungswillig sind. 

Die Fortpflanzungsbereitschaft der weiblichen Tiere ist generell an die Tageslichtdauer gekoppelt. Demzufolge sind Katzen in der Regel “ rollig“, wenn sie täglich einem Zeitfenster von 12 Stunden Tageslicht oder mehr ausgesetzt sind. 

Weitere anatomische Gründe

Unmittelbar vor dem Deckakt wechselt die Katze in die Brunststellung. Sie duckt sich Richtung Boden, streckt dem Männchen den Hinterleib entgegen und drückt ihren Schwanz in eine seitliche Position. Als Reaktion darauf führt der Kater einen Nackenbiss aus, der das Weibchen in Tragstarre versetzt und sie bewegungsunfähig werden lässt. 

Die Penisspitze der männlichen Tiere verfügt über rund 100 bis 200 Papillen, die nach hinten gerichtet sind und die Funktion verhornter Widerhaken entfalten. Im Nachgang an die Ejakulation zieht der Kater seinen Penis zurück, was die berührungsempfindlichen Scheidenwand der Katze zerkratzt, sie zum charakteristischen Begattungsschrei animiert und 24 bis 36 Stunden im Anschluss an die Begattung zum Eisprung des weiblichen Tieres führt.

Der temporäre Schmerz, den das Weibchen beim Zurückziehen der Penisspitze empfindet, triggert in ihr unmittelbar aggressives Verhalten. Die Katze schlägt in dieser Phase nach dem Kater und versucht ihn mit ihren Krallen zu verletzen. 

Ist es für Katzen schmerzhaft, wenn sie sich paaren?

Ist es für Katzen schmerzhaft sich zu paaren? Weibliche Tiere erleben den eigentlichen Deckakt als lustvoll. Lediglich das Zurückziehen der mit verhornten Papillen besetzten Penisspitze, verletzt ihre sensible Scheidenwand und ist für die Weibchen schmerzhaft.

Als unmittelbare Reaktion auf diesen Schmerz stößt das Tier einen “ Begattungsschrei“ aus und zeigt aggressives Verhalten gegenüber ihrem Geschlechtspartner. 

Der Penis des Männchens reizt die Sinneszellen, die in die Scheidenwand eingebettet sind, was die Hirnanhangdrüse des Weibchens ankurbelt, die Synthese von LH- Hormonen befeuert und die Reifung der Eizellen anheizt.

Um eine ausreichende Konzentration an LH- Hormonen im Blutserum der Katze etablieren, sind rund 3 bis 5 Kopulationen innerhalb von einem zwei- bis dreistündigen Zeitfenster nötig. Ein Deckakt ist deshalb nicht genügend, um den Reifeprozess der Eizellen effektiv anzufachen. 

Warum greifen weibliche Katzen männliche Katzen an?

Weibliche Katzen greifen männliche Katzen an, weil das Zurückziehen der Penisspitze Verletzungen an der empfindlichen Scheidenwand der Katzendame auslöst. Die Weibchen reagieren auf den von ihnen empfundenen Schmerz mit Kratzen, Schlägen mit den Pfoten und Beißen. 

Das artspezifische Paarungsverhalten der Tiere folgt einem bestimmten Muster, das von Locken, Werben, Annährung, Vorspiel und dem Deckakt dominiert ist. In der Phase des Vorspiels kokettiert die Katzendame mit dem Kater und verfällt in einen Wechsel zwischen Locken und dominantem körperlichen Verhaltensweisen. Sie lockt ihn demnach, um ihm im Nachgang mit einem Pfotenhieb zu versehen.

Wie oft werden Katzen läufig?

Wie oft werden Katzen läufig? Katzen werden in der Regel rund zweimal pro Kalenderjahr läufig. Beträgt die Tageslichtdauer mindestens 12 Zeitstunden, treten sie bevorzugt in die Brunftphase ein. Die konkrete Dauer des typischen Sexualzyklus einer Katze, ist an das Zustandekommen eines Deckaktes gebunden.

Während sich der Zyklus einer ungedeckten Katze auf ein Intervall zwischen 2 bis zu maximal 4 Wochen erstreckt, umfasst der Sexualzyklus eines gedeckten Weibchens eine Zeitdauer in Höhe von 40 bis 50 Tagen. Der Zyklus der Tiere untergliedert sich mit Proöstrus, Östrus, Meöstrus und Anöstrus in vier unterschiedliche Phasen.

Zusammenfassung

Das Paarungsverhalten von Katzen und Katern ist von verschiedenen biochemischen Prozessen gesteuert, die im Gesamtorganismus der Tiere stattfinden und sie zu spezifischen Verhaltensweisen animieren. 

Während geschlechtsreife Kater prinzipiell anhaltend paarungsbereit sind, sind weibliche Tiere rund zweimal je Kalenderjahr fortpflanzungswillig bzw. “ rollig“. Der Zyklus der Weibchen beeinflusst maßgeblich, wann die Katzen in die Brunftphase eintreten. 

Die erste Phase des Sexualzyklus der Katze markiert die Phase des Präöstrus. Im Zuge dieses Intervalls steigt der körpereigene Östrogenspiegel der Tiere auf ein Maximum. Gleichzeitig schwellen die Uterushörner des Weibchens an, die eine erfolgreiche Spermienaufnahme begünstigen. Parallel schwindet die Aggressivität gegenüber Katern, während das Tier zunehmend anhänglicher wird und zu einer intensiven Lautäußerung neigt.

Katzen reiben im Verlauf dieser Phase ihren Kopf verstärkt an Gegenständen. Tritt der Organismus in die Phase des Östrus ein, ist die Katze paarungswillig bzw. “ rollig“. Sie zeigt unruhige Verhaltensweisen, intensiviert ihr individuelles Sozialverhalten, nimmt auffällig oft die Brunftstellung ein und sucht aktiv nach einem potentiellen Sexualpartner, der sie deckt.

Ihre Lautgebung wächst im Zuge dessen permanent an. Erfolgt keine Deckung des Weibchens, dauert der Östrus bis zu maximal 15 Tage. Im Falle eines vollzogenen Deckaktes umfasst der Östrus eine Dauer zwischen jeweils 2 und 4 Tagen. 

Der Metöstrus ist von der stetig abnehmenden Paarungsbereitschaft des Weibchens bestimmt, wobei der Fortpflanzungstrieb der Katzen vorübergehend gänzlich verebbt. Im Zeitraum des Anöstrus ruht der Sexualzyklus der Katzen. Verantwortlich hierfür ist die fortwährend abnehmende Intensität der Tageslichtdauer. 

Katzen schreien, wenn sie sich paaren, da die Penisspitze des Katers mit verhornten Papillen ausstaffiert ist, der die Scheidenwand beim Zurückziehen des Geschlechtsteils verletzt, was das Weibchen zum Ausstoßen des “ Begattungsschreis“ animiert.

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