Katzen mögen es, wenn man ihre Schnurrhaare berührt, wenn sie in guter Stimmung sind. Eine unmittelbare Berührung der Schnurrhaare sollte aber weitestgehend vermieden werden, da dies erstens die Orientierungsfähigkeit Ihrer Katze negativ beeinflussen kann und zum zweiten die Gefahr besteht, Schnurrhaare abzubrechen oder nachhaltig zu beschädigen.
Die insgesamt 24 Schnurrhaare der Katze, fachsprachlich auch ‚Vibrissen‘ genannt, befinden sich rund um die Katzennase. Sie sind viel dicker und tiefer in der Haut verankert, als beispielsweise das menschliche Haar. Neben den bekannten und für den Menschen sichtbaren Schnurrhaaren an der Schnauze befinden sich weitere dieser feinen Sensoren unter anderem auch am Kinn, an den Augen und an den Gelenken der Katze. Sie haben vielerlei Funktionen.
Wissenswertes zu den Schnuurhaaren
Sehr empfindlich und wichtig
Die Schnurrhaare der Katze sind eines ihren zentralen Sinnesorgane. Sie dienen ihr zur räumlichen Orientierung in der Umwelt sowie als Gleichgewichtsorgan, bilden daher quasi ein eigenes, von der visuellen oder auditiven Wahrnehmung der Katze unabhängiges Sinnesorgan. Bei Berührung des Haares wird ein Nerv am Ende der Haarwurzel gereizt, der sodann Informationen an das Gehirn der Katze weiterleitet.
Außerdem geben die Schnurrhaare einen Hinweis auf die momentane emotionale Situation des Tiers und können so als ‚Vermittler‘ bei der Verständigung zwischen Ihnen und Ihrer Katze dienen. Um den emotionalen Zustand Ihrer Katze besser einschätzen zu können, lohnt es sich folglich, einen genauen Blick ins Gesicht ihres Lieblings zu werfen. Die Schnurrhaare sind in vier Reihen angeordnet, wobei jeweils zwei Reihen an Haaren unabhängig voneinander bewegt werden können.
Der sechste Sinn
Nach hinten gerichtete Schnurrhaare verweisen dabei darauf, dass sich ihre Katze vor etwas fürchtet oder sie angriffslustig ist. Seitlich abgespreizte und kaum gefächerte Härchen verweisen hingegen darauf, dass Ihr Liebling sich gerade entspannt. Sind die Schnurrhaare nach vorne gerichtet, ist die Aufmerksamkeit Ihres Stubentigers gesteigert und sie zeigt sich aktionsbereit.
Als eigenständiges Sinnesorgan – quasi als sechster Sinn der Katze – nehmen die Schnurrhaare bereits kleinste Bewegungen in der Luft war und reagieren daher sogar, ohne das unbedingt eine direkte Berührung stattfinden muss. Bereits minimale Schwingungen ermöglichen es der Katze, mit ihren Schnurrhaaren die Umgebung genauer wahrzunehmen und sich darin zu orientieren.
Die Schnurrhaare fungieren daher quasi als ‚Transmitter‘, die der Katze die wichtigsten Informationen über ihre Umwelt, über eine potentiellen Beute oder über fremde Katzen vermitteln. Zwischen dem ‚Schnurren‘ der Katze und den Schnurrhaaren, ist bis auf die genannte Vibration bisher allerdings kein wissenschaftlicher Zusammenhang festgestellt worden. Eine Berührung der Schnurrhaare ist daher ohne Bedenken möglich, aufgrund ihrer vielseitigen Funktionen jedoch nicht unbedingt zu empfehlen.
Katzenschnurrhaare sind wichtig, weil sie der Katze zur räumlichen Orientierung dienen. Vibrationen der Luft vermitteln der Katze ein mentales Bild der Umgebung.
Gleichzeitig dienen sie auch als Jagdhilfe, da es der Katze mit ihrer Hilfe möglich ist, Bewegungen ihrer Opfer wahrzunehmen, und ihren Nackenbiss präzise anzusetzen.
Wenn eine Katze ihre Schnurrhaare verliert, dann fällt es Ihrem Liebling deutlich schwerer sich tagsüber und nachts räumlich zu orientieren.
Gleichzeitig ist auch der Jagd-Trieb Ihrer Katze beeinträchtigt. Vor allem nachts, wenn die Schnurrhaare den Geruchssinn unterstützen, dienen sie als Hilfsinstrument. Sind die Schnurrhaare nicht funktionsfähig, ist die Katze gehandicapt.
Wenn Ihre Katze ihre Schnurrhaare verliert, sollten Sie Ruhe bewahren. Der Verlust ist normal, denn wie beim Menschen erneuern sich Haare täglich. Ein Haar auf dem Teppich ist kein Grund zur Sorge. Verliert die Katze mehr Schnurrhaare als nachwachsen, sollte ein Tierarzt kontaktiert werden. Eine Hauterkrankung könnte die Ursache sein.
Zusammenfassung
Die Schnurrhaare der Katze sind sehr empfindliche Instrumente, die vor allem zur räumlichen Wahrnehmung dienen und diese unterstützen. Die in vier Reihen angeordneten 24 ‚Vibrissen‘, die über die gesamte Katzennase verteilt sind, besitzen unterschiedlichste Funktionen und sind für Ihr Haustier daher ein nicht zu ersetzender Lebensbestandteil.
Sie können Gefühle oder emotionale Verfassung Ihres Lieblings kommunizieren, sodass Ihre Katze mit Hilfe ihrer Schnurrhaare mit Ihnen in Interaktion treten kann. Eine wachsame Beobachtung der Stellung der Schnurrhaare kann Ihnen also einiges über Ihre Katze verraten.
Gleichzeitig nutzt Ihre Katze die Schnurrhaare für die Jagd. Sie vereinfachen gezielte Angriffe, vermitteln der Katze ein Bild vom Zustand ihres Opfers, sobald sie es im Maul trägt und ermöglichen so eine effiziente Jagd. Da vor allem die nächtliche Raumwahrnehmung und der Jagdtrieb der Katze in hohem Maße von intakten Schnurrhaaren Ihres vierbeinigen Freundes abhängen, sollte auf Berührung der empfindlichen Organe verzichtet werden, auch wenn eine Streicheleinheit oder ein sanftes Kuscheln sicherlich nichts Verwerfliches haben.
Grundsätzlich ist der Ausfall von Schnurrhaaren bei Katzen nichts Ungewöhnliches, da diese genauso funktionieren, wie das menschliche Haar und täglicher Ausfall und Neubildung von Schnurrhaaren keine ungewöhnliche Situation darstellt. Sollten Sie allerdings übermäßig viel Schnurrhaarverlust bei ihrem Liebling feststellen, sollte die Ursache bei einem Tierarzt abgeklärt werden, um die Katze keiner dauerhaften Beeinträchtigung auszusetzen. Schnurrhaarverlust kann nämlich auch Ausdruck einer schweren Erkrankung Ihres kleinen Stubentigers sein.
